Willkommen in Kleinmachnow
0 30/6 92 02 10 55

Künstler überrascht mit ungewöhnlichem Ansatz: Wenn ein Tischler zur Gitarre greift

033203/869452 033203-869452 033203869452
Musiker
David Mikolai
Telefon:03 32 03/86 94 52
Website:www.mikolaimusic.com
Foto von David Mikolai, Musiker, KleinmachnowFoto von David Mikolai, Musiker, KleinmachnowFoto von David Mikolai, Musiker, KleinmachnowFoto von David Mikolai, Musiker, Kleinmachnow

Musik ohne Worte

Stand: November 2022

Worte verderben nur den schönen Klang. Zu diesem Schluss ist ein Kleinmachnower Musiker gekommen. Was er genau meint, das ist jetzt ganz neu auf seiner ersten großen „LP“ zu hören. Darauf laden sphärische Klänge zum Träumen und Genießen ein.

David Mikolai ist trotz des etwas anders klingenden Nachnamens ein „echter“ Brandenburger, allerdings gerade noch. „Ich bin in Frankfurt/Oder aufgewachsen. Mein Vater Norbert Mikolai zog in den heißen 1970er-Jahren durch die Kulturhäuser und Tanzsäle. Die Gruppe spielte die gängigen Hits der angesagten amerikanischen Rockbands nach. Mein Onkel war ebenfalls Musiker. Also begeisterte ich mich erst für Bass und wechselte dann zur Gitarre“, erklärt der heute 42-Jährige seine künstlerische Ader.

Schock mit Nachwirkung
Ein ziemlicher Schock war es dann für den angehenden Jung-Rockmusiker, als die Familie ins abgelegene Letschin im Oderbruch nahe Seelow zog. „Da war man einfach weg vom Leben, von den Klubs und der Möglichkeit, auszugehen“, erinnert sich David Mikolai immer noch leicht schaudernd zurück. Etwas Gutes hatte die Abgelegenheit allerdings: Es gab mehr Zeit für die Romantik. Die heutige Ehefrau Nicole Mikolai bereicherte damals wohl Letschin durch Reize, denen der frustriert-gelangweilte, erst mal leicht ausgebremste Nachwuchsmusiker erlag. Dies hatte zur Folge, dass Kleinmachnow jetzt einen ungewöhnlichen Musiker und Komponisten in der Gemeinde hat. Denn die Schöne stammt von hier und wollte unbedingt wieder zurück.
Mittlerweile praktiziert sie als Frauenärztin in Zehlendorf.

Tischler mit Tonstudio
Ehemann David Mikolai hat einen langen Weg hinter sich, ehe es zum eigenen perfekt ausgestatteten Tonstudio kam. „Mein Vater bestand darauf, dass ich einen ‚richtigen‘ Beruf erlerne. Also habe ich mit 16 Jahren eine Tischlerlehre gemacht und in dem Beruf zwei Jahre gearbeitet.“ Anschließend ging es mit Volldampf ins Musikleben.
„Die Hochschulen boten damals nur Klassik und Jazz an. Also lernte ich Audio-Designer in Hamburg. Anschließend besuchte ich in Berlin eine private Hochschule und spielte in diversen Indie-Bands. Dazu gehörte ‚Present Cast Aside‘ von Tim Kuhnert“, berichtet er weiter.

Text verdirbt Musik!
2008 zog die Familie nach Kleinmachnow. Hier kam David Mikolai zu dem Schluss, dass Worte Musik verderben.
„Oftmals werden gute Kompositionen mit Texten hinterlegt, die für mich von der eigentlichen Musik ablenken. Ich möchte genau das Gegenteil machen! Das sind gute Kompositionen, die ohne Text Emotionen transportieren und helfen, dem Stress im Alltag entgegenzuwirken.“
Dabei kann er durchaus selbst gut singen. Er freut sich, dass seine zwölfjährige Tochter Mia Mikolai sein Faible für Musik offenbar geerbt hat, während Sohn Tom Mikolai mit seinen zehn Jahren erst mal andere Hobbys hat.

Drei Jahre für eine LP
Nach seiner ersten Single „Famous“ hat er jetzt den „ganz großen Wurf“ aufgelegt. Es handelt sich um ein Trio, bestehend aus der Single „Famous“, der EP „Early Years“ und dem Album „Human vs. Machine“. Dabei ging es Mikolai darum, alles zusammen auf den Markt zu bringen, wie die Profis eben. „Ich habe dies selbst in meinem Tonstudio in Kleinmachnow produziert“, ist er stolz. Dabei ist jeder Ton wohlüberlegt, schließlich hat er sich drei Jahre Zeit gelassen! Ob er nun live zu hören sein wird? „Das wäre schön, aber ist momentan finanziell nicht sinnvoll. Ich halte nichts von ‚Musik als brotloser Kunst‘, wo man draufzahlt.“
Damit bleibt das Vergnügen, ihn als Gitarrenvirtuosen in Aktion zu erleben, seinem kleinen Kreis von Schülern überlassen. „Die erleben bei mir, Musik zu machen und was damit passiert, wenn man sie im Studio bearbeitet“, erklärt er seinen hier ebenfalls besonderen Ansatz.

Erstellt: 2022