Bericht über: Petri Jünger Kleinmachnow e.V.
| Petri Jünger Kleinmachnow e.V. | |
| Jörg Grimm | |
| Website: | www.petrijünger-kleinmachnow.de |




Vom Karpfen bis zur Forelle

Stand: Dezember 2025
Wer in Kleinmachnow Fische fangen will, braucht Geduld, Maden und ein gutes Verhältnis zur Natur.
Der „Petri Jünger Kleinmachnow e.V.“ hat das schon seit 1965. Rund 230 Mitglieder gehören zum Angelverein, darunter 42 Kinder. Vorsitzender ist Jörg Grimm, ein Mann mit Angelschein, Humor und einem Auge für den nächsten Biss. Er leitet den Verein seit 2006.
Zu sauberes Gewässer?
Im Teltowkanal, einem der Hauptangelgewässer der Kleinmachnower Petrijünger, gibt es Aale, Brassen, Plötzen und Güster. „Manchmal verirrt sich eine Forelle hierher, was stets für verblüffte Gesichter sorgt. Wenn so eine Forelle anbeißt, staunen selbst die alten Hasen“, erzählt Jörg Grimm schmunzelnd.
Geködert wird klassisch mit Würmern oder Maden, wobei Letztere meist die besseren Ergebnisse bringen.
Besonders stolz sind viele Mitglieder auf die schweren Karpfen, die hier vorkommen. Exemplare bis zu 30 Kilogramm sind dokumentiert. „Solche Fänge sind heute allerdings selten geworden. Das liegt an einem ungewöhnlichen Problem: Das Wasser im Teltowkanal ist zu sauber. Klingt komisch, ist aber so. Die Kläranlagen machen ihren Job sehr gut. Dadurch fehlen die Nährstoffe, die Fische wachsen langsamer und bleiben kleiner“, erklärt der Vorsitzende.
Unerwünschte Gäste
Neben der Sauberkeit haben die Petrijünger noch mit anderen Herausforderungen zu kämpfen. Invasive Arten wie die Schwarzmundgrundel fressen den Laich einheimischer Fische und verdrängen sie so langfristig. Daneben ist der Kormoran ein Problem, ein gefräßiger Vogel, der sich über den Bestand hermacht und dafür sorgt, dass es Jahr für Jahr weniger Fische gibt. Für den Verein bedeutet das mehr Arbeit, mehr Beobachtung und manchmal auch Enttäuschung. Trotzdem verlieren die Angler nicht ihren Humor. Jörg Grimm meint: „Geduld gehört einfach dazu. Die Natur funktioniert selten nach Plan und genau das macht den Reiz aus.“
Mehr als nur Fische
Jörg Grimm selbst isst gerne Barsch und Zander. Sein bisher spektakulärster Fang war ein 1,39 Meter langer Barrakuda in Ägypten.
Rund 40 Prozent der Vereinsmitglieder essen allerdings gar keinen Fisch. Für sie zählt nicht das Filet, sondern die Zeit am Wasser, die Ruhe und das gemeinsame Erlebnis.
Das Vereinsleben spielt eine wichtige Rolle. Ein Höhepunkt ist das jährliche Forellenangeln für Kinder. Hierbei lernen die jungen Angler den respektvollen Umgang mit Tier und Umwelt. Viele von ihnen bleiben dem Verein auch als Erwachsene treu, da sie merken, dass Angeln hier mehr ist, als nur das Warten auf den nächsten Biss.
Fester Treffpunkt?
Ein Thema beschäftigt den Verein schon seit Längerem: Die Petrijünger wünschen sich einen festen Raum in Kleinmachnow, um sich regelmäßig treffen zu können. Dort könnten sie Vereinsabende, Schulungen und Vorträge veranstalten oder einfach gemeinsam über die Fische sprechen, die wieder mal zu schlau waren. Hierzu gibt es von Zeit zu Zeit Gespräche mit der Gemeinde, bislang jedoch ohne Erfolg.
Trotz solcher organisatorischer Fragen bleibt die Begeisterung für den Angelsport groß. „Wer einmal den Sonnenaufgang am Kanal erlebt hat, weiß, warum man dafür so früh aufsteht“, erläutert der Vorsitzende.
Für alle Generationen
Seit fast 60 Jahren prägen die Kleinmachnower Petrijünger das Vereinsleben im Ort. Sie verbinden Tradition mit Engagement und freuen sich über jedes neue Gesicht, das Lust auf Natur, Ruhe und Gemeinschaft hat.
„Angeln ist kein einsamer Sport, sondern ein stilles Miteinander, da man sich auch ohne viele Worte versteht“, resümiert der Vorsitzende Jörg Grimm.